Jack Holmes: Master of Puppets – Ein-Mann Indie-Projekt im Test / Play Experience (2024)

Dieses Spiel ist ein Indie-Projekt, das gerade mal von einer Person, nämlich TonyDevGame der in der spanischen Hafenstadt Alicante zu Hause ist, entwickelt wurde, Perp Games übernahm hier das Publishing. Was uns mit dem First Person Horror-Titel erwartet, haben wir in unserem Test festgehalten.

Bereits im August 2023 bereitete uns TonyDevGame mit Jack Holmes Master of Puppets PROLOGUE in einem ca. 10-minütigen Spiel auf Master of Puppets vor. Hier schlüpfte man in die Rolle des kleinen Eddie, eines 12-jährigen Jungen, der mit seinen Eltern in den Vergnügungspark geht, bis sich der vermeintliche Spaß in einen Albtraum verwandelt. Seit Ende April ist nun das Hauptspiel auf dem Markt und soll mit seiner Mischung aus Action, Abenteuer und Horror die Spieler vor den Bildschirm bannen.

Wir haben Jack Holmes Master of Puppets auf der PlayStation 5 in der Version 1.000.007 getestet. Das Spiel wurde außerdem auf PC und Xbox veröffentlicht. Nach einem Download von 19,02 Gigabyte und einem Festplattenverbrauch von 19,04 Gigabyte konnten wir das Ein-Mann-Projekt starten.

Ersteindruck
Eine alptraumhafte Aufgabe

In dem Spiel übernehmen wir die Rolle vom namensgebenden Jack Holmes, ein direkter Nachfahre des berühmten englischen Detektivs. Da er eigentlich seit seiner Kindheit das „Familienunternehmen“ abgelehnt hat, er aber keinen Job hat, ist er jedoch gezwungen sich seinem ersten Fall zu widmen. Dieser besteht darin, eine vermisste Person zu finden. Was sich erstmal als ein typischer Detektiv-Job anhört, wird sich im Lauf des Spieles noch um 180 Grad drehen, aber dazu später mehr.
Die Aufmachung des Spiels und das Optionsmenü sind relativ simpel gestaltet, behalten aber trotzdem alles, was man braucht. Auch die Ingame-Inventarverwaltung ist optisch unspektakulär gehalten, Speicherstände gibt es nur einen.

Jack Holmes: Master of Puppets – Ein-Mann Indie-Projekt im Test / Play Experience (1)

Gameplay
Abwechslungsreiche Orte, Standard Gameplay

Was anfangs noch als „Personensuche“ startet, ändert sich bereits in den erst10-20 Minuten in eine Reise in einen blutigen Wahnsinn, denn uns erwartet hier keine klassische Detektivsuche nach einer vermissten Person, sondern das Geheimnis hinter vielen Grausamkeiten zu kommen, auf die wir im Verlauf des Spieles stoßen.

Wir starten in einem Haus, in dem viele schreckliche Experimente durchgeführt wurden und in dem nun menschenfressende Spinnen und außer Kontrolle geratene Animatronics leben. Hier offenbart sich das Gameplay sehr gut, das uns bis zum Ende des Spiels begleitet, nämlich kleine Rätsel lösen, Notizzettel finden, die uns einen kleinen Einblick in die Story geben, sowie das finden und haushalten von Munition und Gesundheitspäckchen, natürlich darf der obligatorische Kampf gegen diverse Bossgegner nicht fehlen. Zur Verteidigung bekommen wir im Lauf des Spiels eine Pistole sowie eine Schrotflinte.

Jack Holmes: Master of Puppets – Ein-Mann Indie-Projekt im Test / Play Experience (2)

Haben wir das Haus hinter uns gebracht, geht es in einer verlassenen Mine, mit vielen Spinnen, und anderen Monstrositäten weiter, auch hier ist die Suche nach Munition und Gesundheit das A und O zum weiteren vorankommen. Gespeichert werden kann natürlich auch, dafür stehen, zeitlich immer gut positioniert, Telefone zur Verfügung, die euren aktuellen Spielstand abspeichern. Nach der Mine geht es zur, unserer Meinung, besten Location, dem Vergnügungspark. Hier kann man zum Beispiel diverse Attraktionen wie Achterbahn oder Riesenrad selbst fahren. Hier hat der Entwickler sich positiver Weise sehr schön ausgelebt. Der Bereich hat seineigenes visuelles Flair, animatronische Charaktere, begleitenden Soundtrack und eine ganz eigene Atmosphäre.

Nicht jede der Attraktionen kann man direkt besuchen, es werden Tickets benötigt, die man aber relativ gut finden kann, da man natürlich weiterhin auf der Suche nach Munition etc. ist und dann auch diese Tickets findet. Auch hier ist man natürlich nicht allein, viele der Animatronics wie zum Beispiel niedlichen Häschen und Biber, die zu blutrünstigen Tieren werden, wollen euer Leben beenden. Außerdem gibt es noch einen Abstecher in ein Videospiel namens Cyberglitch, das sehr von Cyberpunk 2077 inspiriert wurde, Labyrinthe mit Glasspiegeln sowie Wildwest- und Mittelalter-Themen. Dies ist der mit Abstand grafisch abwechslungsreichste Abschnitt des ganzen Spiels, am Gameplay selbst bleibt man sich treu.

Leider muss man aber auch ein wenig meckern, die Lauf und Renngeschwindigkeit unseres Alter Ego ist schlecht ausbalanciert, dass man, wenn wir nachladen müssen, fast stehen bleiben (ein Fest für unsere Gegner) ist ärgerlich, ein Trefferfeedback ist fast nicht vorhanden.

Umfang/Grafik/Sound
Und das alles von nur einer Person?

Jack Holmes: Master of Puppets – Ein-Mann Indie-Projekt im Test / Play Experience (3)

Mit Jack Holmes: Master of Puppets werdet ihr ca. 3-4 Stunden beschäftigt sein, kommt auf eure Spielweise an. Das Spiel ist zwar relativ linear, nimmt euch aber zu keiner Zeit an die Hand, um zu zeigen, was als Nächstes zu tun ist.
Ein wenig Rätselraten bleibt euch, zudem werdet ihr wahrscheinlich, das ein oder andere Mal an den eigentlich immer fair verteilten Speicherpunkten neu starten dürfen.

Grafisch muss man vor TonyDevGame wirklich den Hut ziehen, was diese eine Person hier mithilfe der Unreal Engine 4 präsentiert, kann sich mehr als sehen lassen. Das fällt vielleicht am Anfang noch nicht so auf, aber spätestens im Vergnügungspark gibt er so richtig Gas und man ist wirklich beeindruckt, was hier geschaffen hat.
Das kann man vom Sound her leider nicht so wirklich behaupten, unser „Alter Ego“ spricht relativ emotionslos, die Titelmelodie bleibt uns nicht „im Ohr“. Die Ingame Sounds und Musik sind in Ordnung, gehen aber nicht über Standard-Kost hinaus, bis, und da muss man wieder den „Vergnügungspark-Level“ loben, hier wird uns musikalisch verschiedenes geboten und das immer passend zur jeweiligen Attraktion.

Fazit
Ein zweischneidiges Schwert

Jack Holmes: Master of Puppets ist ein gutes Spiel, abwechslungsreiche Szenarien, und eine Story, die sich uns bedauerlicherweise bis zum Ende nicht erschlossen, aber trotzdem einen makabren Reiz hat. Das Gameplay ist Standard, Schreckmomente gab es eher weniger. Was TonyDevGame hier erschaffen hat, ist vielleicht nicht für Jeden etwas, aber interessierte Spieler sollten sich das Spiel auf jeden Fall mal näher anschauen.

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Author: Eusebia Nader

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